Das Leben zwischen Kaisern und Fürsten: die Grafen von Nimburg
Die Grafen von Nimburg waren zu Ihrer Zeit ein Adlegeschlecht mit wenig Besitz aber mit großem Einfluss.
Die Herrschaft der Grafen von Nimburg umfasste neben Nimburg und Bottingen Besitz und Rechte in Emmendingen, Rie-
gel, Herbolzheim, Teningen und anderen Orten. Weiterhin umfasste sie die Vogtei über die Klöster St. Ulrich und Sölden. Es gibt Hinweise darauf, dass die Grafen zu der Zeit auch Besitzer der Hochburg (Emmendingen) gewesen sind.
1052 | Hesso von Rimsingen wird als Grundbesitzer der Burg „loco Nimburc“ (= neue Burg) aufgeführt. Leider gab es in der Vergangenheit daher auch Verwechslungen mit Neuenburg. |
1072 | Hesso von Rimsingen stiftet ein Kloster zu Grüningen bei Rimsingen |
1087 | Anlässlich eines Gütertausches zwischen dem burgundischen Kloster Cluny und Bischof Burchard von Basel erscheint Erlewin von Nimburg erstmals in den Quellen. Dieser Gütertausch diente der Verlegung des von Hesso 1072 in Rimsingen bzw. Grüningen (bei Oberrimsingen) gegründeten Cluniazenserpriorats nach Zell im Möhlintal (St. Ulrich) im Jahr 1087. Erlewin von Nimburg wird hier in der Funktion des Klostervogtes genannt. Außerdem leistete er mit der Übertragung einer Manse in Ambringen (Gem. Ehrenkirchen) einen eigenen Beitrag zum Gelingen der Klosterverlegung. Das Kloster St. Ulrich bildete inmitten des breisgauischen Kerngebietes der Zähringer eine Art Gegenpol zu deren Hauskloster St. Peter. Gleichzeitig bildete sich damit ein religiöses Kraftzentzrum im Breisgau. |
1094 | Erlewin von Nimburg erhalt den Grafentitel |
1111 | Berthold von Zähringen starb und wurde in St. Peter beerdigt. Seine Gemahlin schenkte dem Kloster das Gut zu Schallstatt. Berthold comes de Nuenburc (Berthold Graf von Nimburg) war bei der Schenkung mit anwesend. Zu dieser Zeit galt Berthold von Nimburg als einer der wichtigsten Gefolgsleute der Zähringer. |
1150 | Die Burg in Riegel wurde gegründet. Es gibt starke Vermutungen, dass dies auch durch die Grafen von Nimburg und Herzog Berthold von Zähringen geschah. |
1161 | Auf der Hochburg wird die Gründungs-Urkunde des Klosters Tennenbach ausgestellt. Zum Gründerkreis gehörten Markgraf Herrmann, comes Bertholdus de novo castro (Graf Berthold von Nimburg), Burchard von Üsenberg , Conrad und Werner von Schwarzenberg . Es gibt aber auch Hinweise, dass diese Urkunde auch gefälscht sein könnte. |
1169 | Berthold von Nimburg überfällt das Kloster Schuttern, verwüstet die Güter und droht das Kloster niederzubrennen. |
1183 | Bischoff Ortlieb zu Basel erklärt die Kirche zu Achkarren für eine selbstständige von Bickensohl unabhängige Pfarrkirche. Dies erfolgte mit Zustimmung der beiden Bertolduc comes de Nuwenburg, Burcardus dominus de Usenberg et Gotrefids de Riedeim. |
1189 | Graf Berthold begleitet den Kaiser Friedrich auf dem Kreuzzug. Seinen bedeutenden Stand zeigt die Tatsache, dass er das Banner der ersten Heerschar des Herzogs von Schwaben führte. Zu diesem Haufen gehörte auch Markgraf Hermann von Baden und mehrere schwäbiche Grafen. Auf diesem Kreuzzug verstarb Kaiser Friedrich Barbarossa im Jahre 1190 unspektakulär beim Baden im Fluß. Insgesamt war dieser Kreuzzug erfolglos verlaufen. |
1200 | Graf Berthold verkauft seine Burg und die Herrschaft an den Straßburger Bischof Konrad von Hüneburg und finanzierte damit seine Teilnahme am vierten Kreuzzug. Die Teilnahme der Grafen von Nimburg wurde wohl von vielen im Volke als „mustergültiges Vorangehen“ angesehen Währendes bislang vor allem einzelne waren, die sich den Kreuzzügen anchlossen, so sind wohl zwischen 1188 und 1228 ganze Scharen aus den Gauen losgezogen, um an den Kreuzzügen teilzunehmen. |
1202 | Berthold und sein gleichnamiger Sohn folgen mit einer Gruppe elsässischer und Breisgauer Adliger dem Abt Martin vom elsässischen Kloster Pairis folgen. Er kam über Akkon noch bis nach Jerusalem, wo er verstarb. Mit seinem Sohn († 1213) starb das Geschlecht in der männlichen Linie aus |
1213 | Kaiser Friedrich II schlichtet den Streit zwischen dem Zähringer Graf Berthold und dem Bischof von Straßburg. Es bleibt die Frage, weshalb Berthold von Zähringen überhaupt Anspruch auf die Besitztümer der Grafen von Nimburg erhoben hat. Eine Erklärung wäre, dass es sehr enge verwandtschaftliche Beziehungen zwischen den Gafen von Nimburg und den Zähringern gab und Graf Berthold sein Ansprüche aufgrund der Verwandtschaft geltend machte. |
1557 | Karl II verwandelt das Kloster in das Spital "Spithals Obernimburg Guth". Die Antoniter hatten Nimburg noch vor der Reformation zwischen 1549 und 1546 verlassen. |
Der die Grafen von Nimburg in einem Stammbaum darzustellen ist schwierig. Es ist nicht sehr viel über die Herkunft der Nimburger überliefert.
Ein Problem bei der historischen Forschung war wohl auch die Schreibweise der Namen Nimburgs: Nuenburc, Nuimburg, Nuwinburg, Nuwenburch, Niunburch sind nur einige der Schreibweisen. Dies führte teilweise zu Verwechslungen mit Neuenburg, so dass der Ortsname von Nimburg den Quellen nicht immer korrekt zugeordnet wurde.